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TV: Bericht der Turnfahrt „Alpstein“ 17. – 18. Sept. 2011

17.10.2011 09:42:10

Samstag, 17. September 2011, 05:15 Uhr. Eigentlich eine Uhrzeit, wo man sich noch zuhause im Tiefschlaf befinden sollte. Dennoch war um diese frühe Uhrzeit der Startschuss für die diesjährige Turnfahrt des TV Basadingen.
Insgesamt 14 motivierte Turner waren bereit, sich auf dieses Abenteuer einzulassen.
Nach dem traditionellen Frühbier am Bahnhof Diessenhofen fuhren wir um 05:42 Uhr mit dem Zug via Schaffhausen, Zürich, Gossau nach Jakobsbad, wo wir um 08:45 Uhr ankamen. Gut gelaunt schlenderten wir vom Bahnhof Jakobsbad zum nahegelegenen Seilpark Kronberg. Nachdem wir alle die Verzichtserklärung für allfällige Knochenbrüche und Verletzungen unterzeichnet hatten, erhielten wir bei bestem Wetter und angenehmen Temperaturen eine Einführung in die Handhabung der Kletter- und Seilausrüstung. Da die meisten von uns schon früher einmal einen Kletter- oder Seilparcour absolviert hatten, war dies keine besondere Herausforderung und daher erfüllten alle den obligatorischen Einführungsparcour problemlos. Kurz darauf ging es dann schon los und wir begaben uns in den Wald, wo der eigentliche Seilparcour hoch in den Baumwipfeln auf uns wartete.
Während die leichten Routen ziemlich verwaist waren, fanden die schweren Routen grossen Anklang. Voller Tatendrang balancierten wir auf hängenden Holzbalken und gespannten Drahtseilen zum nächsten Baum. Einige bewiesen dabei ein sehr gutes Gleichgewichtsgefühl, während es für manch Anderen ein sprichwörtlicher Drahtseilakt war, welcher hin und wieder auch von spektakulären Ausrutschern geprägt war. Da wir aber natürlich immer gut gesichert waren, blieben wir von den Folgen eines Absturzes verschont.

Nach gut einer Stunde in schwindelerregenden Höhen war der Parcour beendet und es ging zurück zum Startpunkt. Da wir noch etwas Zeit hatten, liessen es sich einige von uns nicht nehmen, auch noch die Rodelbahn zu testen.

Danach folgte ein kurzer Fussmarsch ins Nachbardorf Gonten, wo wir uns im Restaurant „Mühleggli“ mit „Chäshörnli und Südwurscht“ für die bevorstehende Wanderung stärkten. Immer noch bei schönem, leicht bewölktem Wetter fuhren wir anschliessend nach Brülisau, wo uns die Gondelbahn auf den Hohen Kasten transportierte. Oben angekommen, genehmigten wir uns pflichtgemäss ein Gipfelbier und schnürten unsere Schuhe für die „wunderschöne“ Wanderung vom Hohen Kasten via Stauberenkanzel und Saxerlücke zum Berggasthaus „Bollenwees“.
Wie eingeweihte Wanderer ja sicherlich wissen, ist diese Route eine sehr schöne Wanderung mit herrlicher Aussicht auf das Rheintal und das Alpsteingebiet, welche sogar die Auszeichnung als schönste Wanderung der Schweiz 2010 erhalten hatte. Aber für uns sollte dieser Weg noch ein paar sehr unschöne Ereignisse bereit halten ….  Doch alles der Reihe nach: Um kurz vor 14:00 Uhr nahmen wir den obengenannten Weg unter unsere Füsse und marschierten frohen Mutes über steinige Gebirgspfade zur Stauberenkanzel. Da dieses Teilstück der Wanderung entweder steil bergab oder steil bergauf ging, waren wir doch schon etwas erschöpft, als sich das Bergrestaurant „Stauberen“ vor uns im Nebel abzeichnete. Nebel? Ja, Nebel!  Denn mittlerweile waren tiefhängende Wolken aufgezogen und versperrten uns nicht nur die Sicht auf das (angeblich) wunderschöne Panorama,  sondern kündeten auch von einer markanten Wetterverschlechterung. Nach kurzer Rast in der „Stauberen“ drängte der Organisator Gregor Itel zum baldigen Aufbruch, da man das Tagesziel „Bollenwees“ möglichst noch trockenen Fusses und bei Tageslicht erreichen wollte.

Also ging es in zügigem Tempo weiter. Während der Nebel immer dichter und die Stimmung langsam gedrückter wurde, näherten wir uns der Saxerlücke, von wo der Weg steil bergab verlief und uns direkt zur „Bollenwees“ führen sollte. Doch Petrus zeigte keinerlei Erbarmen. Kurz vor der Saxerlücke spürten wir die ersten Regentropfen. In der Hoffnung, dass dies nur ein kurzer Nieselregen sei, wollte der Organisator keine Rast einlegen, um die Regenschutzkleider hervorzukramen, sondern schnellen Schrittes weiterziehen. Doch diese Hoffnung wurde bitter enttäuscht! Nur wenige Minuten waren seit den ersten Regentropfen vergangen, da zuckten bereits Blitze aus den Wolken und der Regen wurde schlagartig intensiver. Also blieb der Turnerschar nichts anderes übrig, als die Regekenkleider zu montieren. Dies war eine weise Tat, denn Sekunden später verwandelte sich der Regen in eine Sintflut, welche von starken Windböen an uns herangepeitscht wurde. Noch immer mitten auf dem Berggrat waren wir völlig ungeschützt vor Wind und Wetter. Doch damit nicht genug. Unvermittelt schlugen mehrere Blitze in unmittelbarer Nähe ein, so dass Blitz und Donner gleichzeitig über uns hereinbrachen und die Luft knisterte. Da keiner von uns Lust hatte, sein Glück als menschlicher Blitzableiter zu versuchen, mussten wir schnellstmöglich von der Bergkrete runter! Auf dem Wanderweg, welcher sich mittlerweile in einen ansehnlichen Bach verwandelt hatte, schritten wir in halsbrecherischem Tempo zur Saxerlücke und von dort hinunter zur „Bollenwees“. Selbstverständlich liess der Regen auch sofort nach, als wir das Berggasthaus erreicht hatten. Trotz Regenschutz waren die meisten von uns bis auf die Unterwäsche durchnässt und die Wanderschuhe waren kurzfristig zu mobilen Regenwasser-Sammelbehältern geworden. Glücklicherweise verfügt die „Bollenwees“ über einen beheizten Trocknungsraum, wo wir uns zuerst einmal all unserer nassen Kleider entledigten und (sofern vorhanden) trockene Kleider aus dem Rucksack anziehen konnten. Da einige von uns jedoch keine zweite Kleidergarnitur dabei hatten, musste man auf den hauseigenen Kleidervorrat zurückgreifen, welcher zum Glück auf der „Bollenwees“ vorhanden war.
Sodann bezogen wir unsere Zimmer und begaben uns ins Restaurant, wo ein ausgezeichnetes Abendessen auf uns wartete. Trotz einer kollektiven Phase der Müdigkeit nach dem Essen, wurden die Würfel hervor genommen und „gemeiert“.
Während des Spiels genehmigten wir uns einige Gläser „Seewasser“, welches jedoch nicht aus dem nahegelegenen Fählensee kam, sondern aus einem giftgrünen Gemisch von Pfefferminztee und grünem Vodka bestand – das ideale Getränk um die unterkühlten Glieder zu stärken. Bei gemütlichem Beisammensein endete der Abend um kurz vor 24:00 Uhr, als wir uns zur Ruhe legten.

Nach einer erholsamen Nacht erwartete uns am Sonntag, 18.09.2011 um ca. 07:30 Uhr das Frühstück. Und während die Stimmung unter den Turnern ungebrochen gut war, verhiess die Aussicht aus dem Fenster nichts Gutes. Düstere Wolken hatten die Berge eingehüllt und es regnete ohne Unterlass. Die geplante Wanderung für diesen Tag hätte uns eigentlich über die „Widderalpstöcke“ zur „Meglisalp“  und zum „Seealpsee“ führen sollen. Der höchste Punkt auf dieser Wanderung lag auf 1‘957m.ü.M. Da es in der Nacht auf knapp 1‘500m.ü.M geschneit hatte und die Wanderung bei Regen stellenweise sehr gefährlich war, entschied man sich (auf Anraten des Hüttenwirtes), eine andere Route zu wählen.
Also blieb uns nur der direkte Weg via Sämtisersee und „Plattenbödeli“ zurück nach Brülisau. Bei mehr oder weniger starkem Regen wanderten wir um 08:30 Uhr los. Da wir aufgrund der Routenänderung genug Zeit hatten, nahmen wir es gemütlich und genehmigten uns im „Plattenbödeli“ zwei „Kafi Lutz“.

Bereits wieder stark durchnässt ging es danach weiter ins Tal nach Brülisau. Doch trotz Regen und ungeplanten Programmänderungen war die Wandermoral der TVB’ler  ausgezeichnet und manchmal keimte sogar richtige gute Stimmung auf.

In Brülisau angekommen, bestiegen wir den Bus, welcher uns nach Weissbad brachte. Von dort führte uns die Bahn sicher nach Diessenhofen. Während sich die meisten in Diessenhofen verabschiedeten, genehmigten sich fünf Turner noch ein Abschlussbier in der Fortuna. Und obwohl uns das Wetter einen grausamen Strich durch die Rechnung gemacht hatte, waren schlussendlich doch alle wieder bei guter Laune und froh, dass der TV Basadingen gesund und um einige Erlebnisse reicher zuhause angekommen ist.

 

Gregor Itel

 

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